Bahn im Eröffnungsjahr 1889
Bahnhof Empfangshalle um 1905
Letzte Fahrt nach Neichen 1967
Zugeinfahrt aus Mügeln 1971

Vom Schmalspurbahnhof zum Hotel Seehof Döllnitzsee

Die Schmalspurbahn Oschatz-Mügeln-Neichen, auch „Wilder Robert“ genannt, wurde in den Jahren 1885-1888 gebaut. Sie hatte eine Spurweite von 750 mm. In Mügeln, Wermsdorf und Neichen befanden sich Lokbahnhöfe. In Oschatz hatte der Fahrgast Anschluss an die Fernbahn Leipzig-Dresden, in Neichen an die Normalspurbahn Glauchau-Wurzen. Das brachte wohl dem „Wilden Robert“ im Volksmund den Zusatz „Mutzschen-Mügeln-Mailand-Rom“ ein. Der Bahnhof Wermsdorf wurde im Jahre 1889 eröffnet und bestand aus dem Hauptgebäude (Schalter) mit Güterboden, einer Ladestraße, einer großen Laderampe sowie einem Lokschuppen. Viele Ausflügler aus den Klein- und Großstädten, insbesondere aus Leipzig, zog es jedes Wochenende nach Wermsdorf an den Horstsee. Durch die schöne Lage, das Schloss Hubertusburg und die Wälder und Seen rund um  Wermsdorf, war unser Ort schon immer ein begehrtes Ausflugs- und Urlaubsziel. In den 60er Jahren erhielt der Straßenverkehr jedoch einen derartigen Aufschwung, sodaß die immerhin schon 70 Jahre alte Schmalspurbahn mit den neuen Bedingungen nicht Schritt halten konnte. Auch holte der Bus die Leute aus den entlegensten Ecken, die von einer Bahnlinie nie erreicht werden konnten. Der Zugverkehr nach Neichen wurde 1967 eingestellt, in Richtung Mügeln kam 1972 das Aus. Mit der Einstellung des Bahnverkehrs verlor auch das Bahnhofsgebäude seine Bedeutung. Das ehemalige Hauptgebäude ist im Hotel „Seehof Döllnitzsee“ integriert. Die Strecke Glossen- Mügeln-Oschatz wird heute von der Döllnitzbahn betrieben, gelegendlich auch noch mit Dampflok.
(Info: www.doellnitzbahn.de; www.wilder-robert.de)

Während der nächsten Jahrzehnte musste dieses stattliche Gebäude unter anderem die Nutzung als Düngerspeicher hinnehmen. Zu DDR-Zeiten diente der Bahnhof auch als Wohnhaus. Auf eine denkmalgeschützte Instandsetzung verzichtete man leider. So verfiel das Gebäude immer mehr.

 

Im Dezember 1998 konnte Familie Schulz aus Wermsdorf nach überzeugender Konzeptvorlage den bis dahin im Besitz der Gemeinde Wermsdorf befindlichen „Alten Bahnhof“ erwerben.

 

Seitdem hat sich viel getan...

  • Frühjahr 1999 Neubau des Hotelbereiches mit 40 Betten und einem Frühstücks- und Veranstaltungsraum (Tiroler Stube)
  • ab Januar 2000 Rekonstruktion und Umbau des alten Bahnhofsgebäudes zum Restaurant mit Tagungs- und Veranstaltungsräumen sowie Küchenbereich

 

Mit der Neueröffnung des Hotel Seehof Döllnitzsees am 01. April 2001 beginnt ein neues Kapitel des über 100 Jahre alten Hauses. Das Gebäude präsentiert sich in neuer Schönheit und ist wieder eine Stätte der Begegnung für Menschen aus der Region und ihre Gäste.

Durch die Neuanlage des Döllnitzsee´s in den Jahren 1981-84, dem mit 86 ha flächengrößten Wermsdorfer Teich, wurde der „Alte Bahnhof“ zum Wassergrundstück.

Was lag also näher, als dem alten Gebäude im neuen Glanz den neuen Namen „Hotel Seehof Döllnitzsee“ zu geben.

 

Bahnhofsgebäude 1998
Bahnhofsgebäude integriert im Hotel Seehof Döllnitzsee September 2000
Neubau des Hotelbereichs im Jahr 2000